Die Entwicklung eines Spiels – unabhängig davon, ob es sich dabei um eine Gesellschafts- oder Computerspiel handelt – ist nicht selten zeit- und kostenintensiv. Denn der Weg von einer Idee bis hin zum fertigen Produkt ist häufig steinig und mit unzähligen Testspielen sowie Modifikationen gespickt. Damit diese Mühen nicht einfach von Dritten zunichte gemacht werden können, kann das Urheberrecht Spiele schützen.

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FAQ zum Urheberrecht für Spiele
Der Code dieser Spiele kann zum Beispiel als Textwerk unter das Urheberrecht fallen.
In der Regel sollte ein nicht gewerblicher und unentgeltlicher Verleih kein Problem darstellen. Schwierigkeiten können allerdings bei Lizenzmodellen oder sonstigen Sicherungsmaßnahmen des Herstellers auftreten, denn diese dürfen Sie nicht einfach umgehen.
„Let’s Play“ bezeichnet Videoclips, in denen das mitgeschnittene Geschehen eines Videospiels von einem Gamer kommentiert wird. Diese Videos erfreuen sich aktuell einer großen Beliebtheit, stellen zugleich aber auch eine Urheberrechtsverletzung dar. Denn in der Regel liegt das Einverständnis der Hersteller nicht vor. Allerdings tolerieren viele Unternehmen solche Clips, da es sich dabei um sehr wirksame Werbung handelt. Ob sich die Hersteller allerdings dauerhaft so kulant zeigen, ist unklar.
Wann sind Gesellschaftsspiele durch das Urheberrecht geschützt?

Damit das Urheberrecht auch Spiele umfassen kann, müssen diese zumindest die allgemeinen Ansprüche, welche an den Schutz gestellt werden, erfüllen. So muss es sich beim Gesellschafts- oder Brettspiel um eine persönlich geistige Schöpfung handeln, welche sich durch eine gewisse Gestaltungshöhe und Individualität auszeichnet.
Die Paragraphen im Urheberrechtsgesetz (UrhG) erstrecken sich ausschließlich auf die konkreten Produkte einer geistigen Leistung – den sogenannten Werken. Eine Spielidee oder mögliche Spielregeln sind ohne eine praktische Umsetzung daher nicht schutzfähig.
Allerdings kann die Beschreibung der Spielregeln als Sprachwerk einen Urheberrechtsschutz genießen. Darüber hinaus können weitere Werkarten bei einem Brettspiel schutzwürdig sein. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Gestaltung der Spielkarten oder des Spielplans handeln.
Einen Schutz bietet das Urheberrecht für Spiele aber erst mit der Vollendung des Werkes. Dies ist in der Regel mit der Fertigstellung des Prototypen und der Niederschrift der Spielanleitung der Fall.
Gelten laut Urheberrecht für Computerspiele besondere Regelungen?

PC- und Konsolenspiele können als Computerprogramme ebenfalls einen Urheberrechtsschutz genießen. Auch in diesem Fall gelten die laut UrhG definierten Kriterien und Rahmenbedingungen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, dass einzelne Grafiken, Figuren und Logos schutzfähig sind, wenn Sie die notwendige Schöpfungshöhe erreichen.
Durch das Urheberrecht dürfen Spiele nicht ohne das Einverständnis des Urhebers oder Rechteinhabers veröffentlicht oder verwertet werden. Daher müssen Sie mit weitreichenden Sanktionen rechnen, wenn Sie bei einem Computerspiel den Kopierschutz überwinden und den Inhalt zum Beispiel via Filesharing zur Verfügung stellen.
Kann der Rechteinhaber Ihnen eine solche Urheberrechtsverletzung nachweisen, droht in der Regel eine Abmahnung. Im Zuge dieser Maßnahme zur Prozessvermeidung kann der Geschädigte unter anderem seinen Anspruch auf Schadensersatz geltend machen.
Urheberrecht für Spiele – kurz und kompakt
Gesellschaftsspiele und Videogames können grundsätzlich unter das Urheberrecht fallen, wenn sie die dafür notwendigen Bedingungen erfüllen. Dazu zählt unter anderem ein gewisses Maß an Individualität. Eine reine Spielidee schützt das Urheberrecht für Spiele allerdings nicht.