Strafen für Influencer: Welche Sanktionen drohen der Social-Media-Prominenz?

Von Nicole P.

Letzte Aktualisierung am: 23. Oktober 2023

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Heutzutage reicht es meist nicht mehr aus, nur die Vorteile eines Produktes oder einer Marke zu bewerben, um einen Verkaufserfolg zu gewährleisten. Stattdessen kommen Markenbotschafter zum Einsatz, bei denen es sich zum Beispiel um Prominente oder auch sogenannte „Influencer“ handelt. Beachten diese allerdings nicht die gesetzlichen Vorgaben, drohen Strafen für Influencer.

Achten Youtuber nicht auf die rechtlichen Vorgaben, können Strafen für die Influencer drohen.
Achten Youtuber nicht auf die rechtlichen Vorgaben, können Strafen für die Influencer drohen.

FAQ zu den Strafen für Influencer

Was sind Influencer?

Laut Definition handelt es sich dabei generell um Personen, die andere beeinflussen. Wobei der Begriff sich meist auf die sozialen Medien – also Blogger und YouTuber – bezieht.

Welche Vorschriften gelten für Influencer?

Auch Influencer müssen sich in den sozialen Medien an die geltenden Vorschriften und Gesetze halten. Dazu zählen unter anderem das Urheberrecht, das Kunsturheberrecht, den Medienstaatsvertrag und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.

Wann drohen Strafen für Influencer?

Bei Verstößen gegen Gesetze droht meist eine Abmahnung. Diese sieht häufig auch eine Forderung auf Schadensersatz vor.

Was sind Influencer?

Influencer-Marketing kann sich positiv auf die Verkaufszahlen auswirken, allerdings sind auch Strafen für die Influencer möglich.
Influencer-Marketing kann sich positiv auf die Verkaufszahlen auswirken, allerdings sind auch Strafen für die Influencer möglich.

Der Begriff „Influencer“ geht auf das englische Verb „to influence“ zurück, welches sich mit „beeinflussen“ übersetzen lässt. Er entstand um 2007 und beschreibt Personen, welche aufgrund ihres Handels andere Menschen beeinflussen. Dabei kann es sich um Künstler, Sportler, Politiker aber auch Blogger sowie YouTuber handeln.

Insbesondere im Zusammenhang mit den verschiedenen Social-Media-Plattformen zeichnen sich die Influencer durch ein großes Netzwerk – in der Regel durch eine hohe Anzahl an Followern erkennbar – aus. Diese assozieren die Influencer, welche auch als Meinungsbilder bezeichnet werden, vor allem mit Authentizität und Glaubwürdigkeit, wirken sie doch wie Stars zum Anfassen.

Von dieser Tatsache versuchen auch Unternehmen und Marken zu profitieren, indem sie den Einfluss der Influencer auf die Entscheidungen ihrer Follower nutzen. Der gezielte Einsatz der Meinungsmacher wird auch als Influencer Marketing bezeichnet. Ziel ist es dabei, unter anderem den Bekanntheitsgrad eines Unternehmens, einer Marke oder eines Produktes zu erhöhen.

Aktuell gelten Influencer als Marketing-Methode der Zukunft. Allerdings kann diese Art der Werbung auch zu Problemen führen, sodass Strafen für Influencer drohen können.

Wann drohen Strafen für Influencer?

Strafen für Influencer: Bei Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen kann eine Sperre bei Instagram, Facebook und Co. folgen.
Strafen für Influencer: Bei Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen kann eine Sperre bei Instagram, Facebook und Co. folgen.

Aufgrund ihrer Reichweite und dem direkten Kontakt zu einer in der Regel speziellen Zielgruppe, werden Influencer gerne als Markenbotschafter oder Werbeträger eingesetzt. Dabei sind die von Unternehmen gesponserten Beiträge nicht immer auch als solche erkennbar, sodass es zu einer Verschleierung der Werbung kommt.

In Deutschland gelten für Werbung allerdings konkrete Vorgaben und Vorschriften, wie das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und das Telemediengesetz (TMG). Demnach muss beispielsweise Werbung als solche eindeutig erkennbar sein.

Wann unter anderem eine Kennzeichnungspflicht für Influencer gilt, zeigt die nachfolgende Grafik:

In den sozialen Medien gilt eine Kennzeichnungspflicht für Influencer.
In den sozialen Medien gilt eine Kennzeichnungspflicht für Influencer.

Ist dies nicht der Fall oder liegt eine andere Rechtsverletzung vor, können Wettbewerber unter anderem Ansprüche auf Unterlassung, Auskunft oder Schadensersatz geltend machen. Welche Tatbestände dabei vorliegen können und welche Sanktionen drohen, zeigt die nachfolgende Tabelle:

TatbestandMögliche Sanktion
SchleichwerbungGeldbuße von bis zu 500.000 Euro
Rundfunkangebot ohne Zulassung (fehlende Rundfunklizenz)Geldbuße von bis zu 500.000 Euro
Gewerbliche UrheberrechtsverletzungGeldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahre
Verstoß gegen das KunsturheberrechtFreiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe
Verstoß gegen die Nutzungsbedigungen der PlattformSchließung des Kontos
Strafen für Influencer können zudem bei Verstößen gegen die Vorgaben der sozialen Netzwerke – wie Facebook, Instagram oder Twitter – drohen, was unter Umständen zu einer Sperrung des jeweiligen Accounts führen kann.

Strafen für Influencer – kurz und kompakt

Lassen sich Influencer für Beiträge bezahlen oder stellen ihnen Unternehmen die Produkte zur Verfügung, handelt es sich dabei rechtlich um Werbung. Wird diese nicht entsprechend gekennzeichnet, können Strafen für den Influencer drohen.

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Über den Autor

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Nicole P.

Bereits während ihres Studiums der Buchwissenschaft in Mainz entdeckte Nicole ihre Faszination für das Urheberrecht. Seit 2016 verstärkt sie die Redaktion von urheberrecht.de und bringt ihr Wissen zu Urheberrecht, Abmahnung und Gewerblichen Rechtsschutz ein.

Ein Gedanke zu „Strafen für Influencer: Welche Sanktionen drohen der Social-Media-Prominenz?

  1. Sascha S.

    16. März 2018 at 7:54

    Wie oft zeigt sich, dass es mehr „Prüfbescheinigungen“ im Leben geben müsste: Eine zum Kinder großziehen, evtl. eine, um in die Politik zu gehen – und ganz sicher eine, um „Influencer“ werden zu wollen. Neben all dem geistigen Unsinn, der mitunter auf Blog & Co. verbrochen wird, sind sich diese Leute nicht annähernd im Klaren, dass sie sich so oft am Rande der Legalität bewegen. Daher danke und mehr von solchen Artikeln.

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