So soll das neue Feature funktionieren

Das Prinzip ist denkbar einfach: Anhand der Stimmlage soll es Alexa demnächst möglich sein, Krankheiten zu erkennen und direkt passende Produktvorschläge zu liefern – auch dann, wenn der Nutzer nicht explizit danach gefragt hat.
In dem Amazon-Patent ist dies anhand einer hustenden Frau dargestellt, der Alexa Hühnersuppe und Hustenbonbons empfiehlt – sogar mit abschließendem Genesungswunsch.
Der Service ist jedoch nicht auf rein körperliches Unwohlsein beschränkt. Aus dem Dokument lässt sich schließen, dass die neue Funktion wie ein All-Around-Service für jegliche Beschwerden gedacht ist. Denn dort ist von einer
voice-based determination of physical and emotional characteristics of users (sprachbasierte Bestimmung der körperlichen und emotionalen Charakteristika eines Nutzers)
die Rede. Ob, wann und in welcher Ausführung diese Funktion serienmäßig auf allen Alexa-Geräten zu finden sein wird, ist zum momentanen Zeitpunkt noch nicht klar. So hat Amazon zu dem Patent und dessen Umsetzung bis dato noch keine Aussage gemacht.
Nützliche Funktion oder einfach nur Marketing?

Wie zuverlässig Alexa wirkliche Beschwerden „erkennt“ oder nicht, ist fraglich – nicht jede Krankheit schlägt sich auf die Stimme nieder, und nicht immer bedeutet ein Hüsteln auch gleichzeitig Krankheit.
Abgesehen davon dürfte die tatsächliche Einführung, sofern diese denn kommt, auf einige Kritik stoßen.
Schon jetzt wird Amazon Echo mit dem integrierte Sprachassistent Alexa vorgeworfen, verhältnismäßig leicht hackbar zu sein. Zudem soll das Gerät eigentlich erst dann „zuhören“, wenn das Codewort „Alexa“ fällt – auch hier haben sich in der Vergangenheit Lücken gezeigt. Denn das Gerät nahm mitunter auch heimlich Gespräche auf. Die Sprachbefehle werden in der Alexa-App gespeichert und können vom Nutzer auch gelöscht werden; ob diese Informationen jedoch wirklich weg sind, muss aufgrund der Datenskandale der vergangenen Jahre in Frage gestellt werden.
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