Letzte Aktualisierung am: 14. April 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Durch die moderne Informationstechnologie finden ständig neue Programme und Techniken Einzug in unser tägliches Leben. Zu den Begriffen, die in jüngster Vergangenheit besonders im öffentlichen Interesse standen, zählt wohl Peer-to-Peer (P2P). Dabei wird Peer-to-Peer mit dem Filesharing in Verbindung gebracht und fälschlicherweise oft auch synonym verwendet, denn P2P kann als Grundlage für die verschiedensten Formen des Datenaustauschs dienen.
Inhalt
FAQ zu Peer-to-Peer
Netzwerke, die Rechner mit Peer-to-Peer verbinden, sind für die Nutzer mit vielen Vorteilen verbunden. Allerdings kann es beim Filesharing mit Inhalten, die unter dem Schutz des Urheberrecht stehen, zu rechtlichen Problemen kommen. Aus diesem Grund sollten Sie vom Up- und Download solcher Dateien Abstand nehmen. Sonst droht wegen P2P-Sharing schnell eine teure Abmahnung.
Laut Urheberrecht ist der Download aus offensichtlich illegalen Quellen verboten, allerdings liefert der Gesetzgeber keine Informationen darüber, welche Eigenschaften einen solchen Ursprung auszeichnen. Trotzdem sollten Sie bei Downloads aus Tauschbörsen über Peer-to-Peer-Netzwerke grundsätzlich vorsichtig sein und das Herunterladen von Dateien vermeiden, die ansonsten nicht kostenfrei erhältlich sind.
Bei illegalen Aktivitäten im Internet werden die vermeintlichen Täter über die IP-Adresse ermittelt. Diese Adresse kann einem Internetzugang und dessen Eigentümer zugeordnet werden – ähnlich wie das Kennzeichen beim Auto Auskunft über den Fahrzeughalter gibt. Teilen Ihre Kinder über Ihren Internetzugang urheberrechtliche Dateien in Tauschbörsen, erhält meist der Inhaber des Internetanschlusses die Abmahnung, es greift die sogenannte Störerhaftung. Klären Sie deshalb Ihre Kinder über die Risiken auf.
Was bedeutet „Peer-to-Peer“?
Die Bezeichnung „Peer-to-Peer“ basiert auf dem englischen Begriff „peer“, welcher soviel bedeutet wie „Ebenbürtiger“ oder „Kollege“. Geläufig sind zudem auch Kurzformen wie Peer-2-Peer oder P2P. Zentrales Element von einem Peer-to-Peer-Netz ist somit die Gleichwertigkeit der beteiligten Parteien.
Als P2P-Netzwerke wird in der Informationstechnologie bzw. Informatik die Kommunikation zwischen gleichberechtigten Computern bezeichnet. Ein solches besteht mindestens aus zwei Rechnern, kann aber auch aus einer Vielzahl von Computern gebildet werden.
Dabei können alle Rechner die bereitgestellten Informationen abrufen oder eigene Dateien über die Peer-to-Peer-Verbindung zur Verfügung stellen. Durch das P2P-Network bietet zudem jeder Rechner den anderen im Netzwerk Funktionen, Ressourcen und Dienstleistungen an.
Peer-to-Peer-Netzwerke: Welche Arten gibt es?
Peer-to-Peer-Systeme können durch die ihren Aufbau unterschieden werden. Die Unterteilung bei der P2P-Verbindung ist dabei wie folgt möglich:
Bei den meisten modernen Peer-to-Peer-Netzwerken handelt es sich um Systeme ohne einen zentralen Server. Diese werden auch als dezentrale Netzwerke bezeichnet. Innerhalb dieser Systeme werden alle Aufgaben in Bezug auf Koordination und Verwaltung von den Peers selbst übernommen. Suchanfragen nach einer bestimmten Datei müssen deshalb innerhalb des Netzwerkes weitergeleitet werden.
Wird für die Verwaltung und Koordination ein zentraler Server benötigt, handelt es sich um ein zentralisiertes System. Der Server verwaltet in diesem Fall eine Liste der zur Verfügung stehenden Inhalte, der eigentliche Austausch findet allerdings zwischen den einzelnen Computern statt, dem sogenannten Peer-to-Peer-Sharing.
Bei hybriden Systemen existiert kein fester Server für die Verwaltung. Stattdessen werden einzelne Rechner aus dem Netzwerk dazu bestimmt, zeitweise die Aufgaben der Koordination zu übernehmen. Diese sind somit dynamischer Natur.
Anwendungsbereiche für Peer-to-Peer
Die Anwendungsmöglichkeiten für die Peer-to-Peer-Strukturen sind vielfältig. Der wohl bekannteste Einsatzbereich von P2P sind das Filesharing und die damit verbundenen Tauschbörsen. Dabei werden Dateien zwischen verschiedenen Rechnern ausgetauscht. Voraussetzung für die Teilnahme an einer solchen Tauschbörse und den über das Peer-to-Peer-Netzwerk erfolgenden Download sind entsprechende Programme, die den Kontakt zwischen den Rechnern herstellen. Diese werden als Filesharing-Client bezeichnet.
Ein weiterer Anwendungsbereich für Peer-to-Peer-Systeme ist das sogenannte „Distributed Computing“. Dabei werden komplexe Themen in einzelne Teilaufgaben aufgesplittet und auf andere Rechner im Netzwerk verlagert. Dadurch werden Kapazitäten und Ressourcen optimal ausgenutzt. Auch in diesem Fall ist die Verwendung spezieller P2P-Software nötig, die eine Verwaltung und Synchronisierung der Teilaufgaben ermöglicht.
Anwendungen für Internettelefonie und Instant Messaging können ebenso auf Peer-to-Peer basieren. Als wohl bekanntestes Beispiel wäre Skype zu nennen.
Wann droht wegen P2P eine Abmahnung?
Grundsätzlich ist die Verwendung von Peer-to-Peer-Netzen legal und kann in verschiedenen Anwendungsbereichen dazu beitragen, Abläufe zu optimieren, die Kommunikation zu verbessern und Downloads zu beschleunigen. Allerdings kann der Aufbau solcher Netzwerke auch für illegale Aktivitäten genutzt werden.
So bildet Peer-to-Peer in der Regel die Basis für Tauschbörsen und Filesharing, die sich insbesondere für den Austausch von urheberrechtlichen Daten großer Beliebtheit erfreuen. Da gemäß dem Urheberrechtsgesetz allerdings der Urheber allein darüber entscheiden darf, wann und in welcher Form seine Schöpfung verbreitet wird, liegt eine Urheberrechtsverletzung vor.
Durch diesen kostenlosen Austausch über Peer-to-Peer gehen der Unterhaltungsindustrie weltweit Einnahmen in Milliardenhöhe verloren. Da verwundert es nicht, dass die betroffenen Unternehmen diese Art der Verbreitung unterbinden wollen und deshalb mit Abmahnungen gegen die Personen vorgehen, die die Dateien in den Tauschbörsen anbieten oder darüber beziehen.
VPN und P2P
Um einer Strafverfolgung zu entgehen, nutzen einige Peer-to-Peer-Netzwerke Formen der Kommunikationsverschlüsselung. Häufig handelt es sich dabei um ein virtuelles privates Netzwerk (VPN). Die Nutzer von P2P können mit VPN ihre Identität verschleiern, weil die IP-Adresse anonym bleibt. Außerdem erhalten sie, dadurch, dass kein Herkunftsland mehr erkennbar ist, auch Zugang zu Angeboten, die sonst möglicherweise nicht zur Verfügung stehen.
Peer-to-Peer – kurz und kompakt
Unter Peer-to-Peer wird der Zusammenschluss von mehreren Rechnern in Netzwerken verstanden. Diese sind dabei einander gegenüber gleichberechtigt. Ein solches P2P-Netzwerk ermöglicht den Austausch von Dateien. Bekannt ist diese Methode vor allem aufgrund der Verwendung beim Filesharing.