Wann droht für Instagram-Influencer eine Abmahnung?

Von Nicole P.

Letzte Aktualisierung am: 23. Oktober 2023

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Bei Instagram handelt es sich um eine App, welche es ihren Nutzern erlaubt, Bild- sowie Videonachrichten zu erstellen und diese über das Netzwerk zu verbreiten. Zu der schnell wachsenden Community gehören allerdings nicht nur Hobbyfotografen. Denn durch Instagram können auch Influencer ihre Follower an ihrem Leben teilhaben lassen.

Instagram: Beim Influencer Marketing spielt die Plattform zum Austausch von Bildern und Videos eine große Rolle.
Instagram: Beim Influencer Marketing spielt die Plattform zum Austausch von Bildern und Videos eine große Rolle.

FAQ für Instagram-Influencer

Wie sollte Werbung auf Instagram gekennzeichnet werden?

Wenn Beiträge auf Instagram über einen Werbehinweis verfügen, handelt es sich dabei meist um den englischen Begriff „Sponsored“. Die Rechtsprechung ist sich aktuell allerdings nicht einig, ob dies ausreicht, denn vielen Nutzern ist die Bedeutung des Begriffs nicht klar. Daher sind eher Hashtags mit „#Werbung“ oder „#Anzeige“ zu empfehlen. Zudem ist es sinnvoll, Nutzer über ein mögliches Affiliate Marketing zu informieren.

Sollte ich bei älteren Posts im Nachhinein Werbehinweise ergänzen?

Enthalten diese Beiträge auf Instagram eine Produktplatzierung, ist es ratsam, nachträglich eine Werbekennzeichnung hinzuzufügen. Eine wohl weniger beliebte Methode, um bei Instagram eine Abmahnung zu vermeiden, wäre die Löschung der entsprechenden Bilder.

Was kann bei einem fehlenden Werbehinweis auf Instagram drohen?

Meist zieht dies eine Abmahnung nach sich. Diese geht in der Regel mit der Zahlung von Schadensersatz einher.

Worauf müssen Influencer auf Instagram beim Product Placement achten?

Influencer lassen über Instagram ihre Follower an ihrem Leben teilhaben.
Influencer lassen über Instagram ihre Follower an ihrem Leben teilhaben.

Für die sogenannten Influencer bieten die verschiedenen Social-Media-Kanäle – zu denen neben Instagram auch Facebook, YouTube und Twitter zählen – eine Möglichkeit, von ihren Hobbys leben zu können. Denn viele Unternehmen wollen den direkten Kontakt zu den Followern beim Marketing nutzen und mit gezielten Posts Kaufentscheidungen beeinflussen.

Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang das „Product Placement“. Der Instagram-Influencer setzt dabei ein bestimmtes Produkt oder eine Marke in einem Bild in Szene und erhält dafür eine Form von Vergütung. Dabei kann es sich zum einen um eine Sachzuwendung – in der Regel das vorgestellte Produkt – oder zum anderen um Geld handeln.

Eine solche Bezahlung kann allerdings auch zu rechtlichen Problemen führen. Denn dadurch verbreitet der Instagram-Influencer durch seinen Post Werbung, welche gemäß dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) als solche erkennbar sein muss. Fehlt ein solcher Hinweis, handelt es sich bei dem Beitrag um wettbewerbswidrige Schleichwerbung.

Das Verbot der Schleichwerbung soll gewährleisten, dass der Nutzer oder Leser erkennen kann, ob es sich um einen objektiven Beitrag handelt. Hat der Verfasser dafür Geld oder sonstige Zuwendungen erhalten, ist die Neutralität in der Regel anzuzweifeln.

Wann kann eine Abmahnung für Instagram-Influencer drohen?

Verzichtet ein Instagram-Influencer darauf, Werbung zu kennzeichnen und verstößt somit gegen das Gebot der strikten Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten (§ 4 Nr. 3 UWG), kann dies eine Abmahnung nach sich ziehen.

Allerdings richtet sich eine solche Abmahnung in der Regel gegen das Unternehmen, für welches geworben wird. Dennoch kann sich Schleichwerbung auch auf den Instagram-Influencer auswirken, denn diese kann seiner Glaubwürdigkeit schaden.

Darüber hinaus besteht zudem auch die Möglichkeit, dass Instagram-Influencer bei Verstößen gegen das Urheberrecht oder das Kunsturhebergesetz eine Abmahnung erhalten. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Bilder vor der Veröffentlichung auf mögliche Rechtsverletzungen hin zu prüfen. So ist es im Einzelfall vielleicht möglich, Strafen für Influencer zu vermeiden.

Instagram-Influencer – kurz und kompakt

Viele Influencer nutzen Instagram als eine Einnahmequelle. Möglich ist dies zum Beispiel durch eine bezahlte Produktplatzierung in einem Instagram-Beitrag. Wird diese Form der Werbung allerdings nicht gekennzeichnet, kann wettbewerbswidrige Schleichwerbung vorliegen, sodass eine Abmahnung droht.

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Wann droht für Instagram-Influencer eine Abmahnung?
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Über den Autor

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Nicole P.

Bereits während ihres Studiums der Buchwissenschaft in Mainz entdeckte Nicole ihre Faszination für das Urheberrecht. Seit 2016 verstärkt sie die Redaktion von urheberrecht.de und bringt ihr Wissen zu Urheberrecht, Abmahnung und Gewerblichen Rechtsschutz ein.

Ein Gedanke zu „Wann droht für Instagram-Influencer eine Abmahnung?

  1. Luise

    28. November 2018 at 17:13

    Seit den neuen Richtlinien zur Kennzeichnungspflicht von Werbung auf Social Media bin ich mir so unsicher, obwohl ich nur einen mittelgroßen Account habe. Wirkliche Kooperationen gehe ich nur sehr selten ein, manchmal jedoch ist einfach eine Marke sichtbar. Wie empfohlen, werde ich auch meine älteren Posts nun kennzeichen und mich eventuell bei einem Fachanwalt beraten lassen

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