VPN-Software: Was ist das und wie funktioniert das?

Von Norbert C.

Letzte Aktualisierung am: 21. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Tagtäglich sind viele Menschen in meist mehreren Netzwerken unterwegs und jede Information oder Aktivität könnte von anderen Nutzern mitgelesen werden. Um sich davor zu schützen und Sicherheit für firmeninterne Daten zu gewährleisten, nutzen besonders Unternehmen ein VPN Programm. Dadurch wird ein eigenes Netzwerk geschaffen, welches nur für interne Mitglieder zugänglich ist. Grundsätzlich kann sich jeder mit einer VPN-Software vor Hackern schützen, besonders wenn öffentliche Wlan-Netzwerke genutzt werden.

VPN-Software steht für virtuelles privates Netzwerk.
VPN-Software steht für virtuelles privates Netzwerk.

FAQ zu VPN-Software

Wird durch VPN vollkommene Anonymität gewährleistet?

Die verschiedenen Anbieter versprechen, dass bei der Verwendung von VPN die eigene IP-Adresse vor der Verschlüsselung nicht gespeichert wird. Allerdings können die Ermittlungsbehörden bei schweren Straftaten dennoch verlangen, dass vorhandenen Daten bei einer gerichtlichen Anordnung herausgeben werden. Um welche Informationen es sich dabei handelt, kann sich je nach Anbieter und Standort des Servers unterscheiden.

Kann mit VPN-Software auf Inhalte von ausländischen Seiten zugegriffen werden?

Ja, mit einer VPN-Software kann sich von jedem beliebigen Land ins Internet gewählt werden und dementsprechend, die in diesem Land verfügbaren Inhalte abgerufen werden. Dementsprechend kann man beispielsweise auch Serien oder Filme mit VPN streamen, die in Deutschland nicht verfügbar sind.

Ist die Nutzung von VPN illegal und kann ich mich dadurch strafbar machen?

Die Nutzung von VPN-Software ist grundsätzlich legal. Strafbar macht sich nur, wer im Netz illegalen Aktivitäten nachgeht und VPN dafür missbraucht, diese zu vertuschen. Urheberrechtlich geschütztes Material darf demnach nicht als Download zur Verfügung gestellt, heruntergeladen oder geteilt werden, da in diesem Fall eine Urheberrechtsverletzung vorliegen kann.

Was ist VPN (Software)?

VPN-Software: Ein "Virtuelles Privates Netzwerk" wird auch häufig von Unternehmen genutzt
VPN-Software: Ein „Virtuelles Privates Netzwerk“ wird auch häufig von Unternehmen genutzt.

VPN steht für „Virtual Private Network“, ist also ein virtuelles privates Netzwerk, welches häufig von Unternehmen genutzt wird, damit ihre Mitarbeiter von Zuhause oder unterwegs auf das interne Netzwerks zugreifenkönnen, ohne dass die Gefahr besteht, dass Dritte die Daten und Kommunikationen mitlesen.

Auch Journalisten benutzen VPN-Software, um sich im Ausland ohne Probleme im Internet bewegen zu können. Denn die Regierung in einigen Ländern sperrt den Zugriff auf bestimmte Seiten. Aber auch für Privatpersonen ist die Nutzung von VPN-Software interessant.

Denn jeder, der in öffentlichen Netzwerken surft, geht das Risiko ein, dass der eigene Datenverkehr mitgelesen wird. Durch VPN-Software, die auf allen internetfähigen Geräten installiert werden kann, wird für mehr Sicherheit gesorgt.

Mit VPN wird die Internetverbindung von der Netzwerkkarte an bis zum VPN-Server verschlüsselt. Dies findet in Echtzeit statt und kann verhindern, dass die übertragenen Informationen mitgeschnitten oder abgehört werden. Die Art der Internetverbindung, das Endgerät oder Standort sind dabei unwichtig. Mit einer VPN-Software wird eine Webseite über eine Zwischenstation abgerufen und somit bleibt die eigene IP-Adresse, zu der jeder leicht zurückverfolgt werden kann, unsichtbar. Dies ist nicht der einzige Weg, eine Internetverbindung zu verschlüsseln: es gibt verschiedene Tools.

VPN-Software bietet den Vorteil, mit einer fremden IP-Adresse und trotzdem hoher Geschwindigkeit surfen zu können.

Wie funktioniert VPN?

Ein Virtuelles privates Netzwerk ist ein in sich abgeschlossenes Teilnetzwerk innerhalb eines größeren IP Netzes, in dem Teilnehmer räumlich voneinander getrennt sind. Mit VPN-Software werden die Teilnehmer über ein VPN-Protokoll zu einem Login Server, welcher meist weltweit zur Verfügung steht, verbunden und bekommen nachdem der verschlüsselte Tunnel aufgebaut ist, eine neue IP-Adresse. Durch VPN werden Netzwerkpakete komplett verschlüsselt, denn es verändert die individuelle IP-Adresse des Endgerätes, sodass eine Rückverfolgung nicht möglich ist und Sicherheit sowie Anonymität grundsätzlich gewährleistet ist.

VPN-Software erstellt einen verschlüsselten Tunnel.
VPN-Software erstellt einen verschlüsselten Tunnel.

Dies geschieht über eine virtuelle Netzwerkkarte im Computer des Kunden. Diese erscheint im Betriebssystem als normaler Ethernetadapter und wird vom System und den Programmen auch so genutzt. Hier werden die Daten, die über diese Netzwerkkarte übermittelt werden, allerdings hoch verschlüsselt. Durch diese Verschlüsselung wird sichergestellt, dass die Internetverbindung für andere nicht sichtbar ist und dem Nutzer nicht zugeordnet wird.

VPN-Tools werden genutzt um die Aktivitäten im Internet zu verschleiern. Daher stellt sich die Frage, ob die Nutzung von VPN erlaubt ist. Aber auch Unternehmen nutzen VPN um ein internes Netzwerk aufzubauen. Wenn aber urheberrechtlich geschütztes Material via Filesharing herunter geladen wird und dies mittels VPN-Software verschleiert werden soll, stellt das einen Missbrauch dar. Das heißt aber, dass die Nutzung von VPN nicht per se illegal ist, sondern lediglich deren Missbrauch. Wird eine VPN-Software also genutzt und keinen illegalen Aktivitäten nachgegangen, so sind auch keine rechtlichen Konsequenzen zu fürchten.

Wenn eine VPN-Software genutzt wird und keinen illegalen Aktivitäten im Netz nachgegangen wird, müssen auch keine rechtlichen Konsequenzen gefürchtet werden.

Was ist VPN-Streaming?

Für Serien-Fans bietet VPN-Software auch eine Möglichkeit, verschiedene Angebote zu nutzen, die nur im Ausland verfügbar sind. Netflix beispielsweise bietet in den USA deutlich mehr Serien und Filme an als in Deutschland. Mit einem VPN-Client kann auch auf diese Angebote per Streaming zugegriffen werden. Ebenso auf der Videoplattform YouTube. Hier werden die hochgeladenen Videos in verschiedenen Ländern gesperrt. Mit der Nutzung von VPN-Software kann eine Sperrung umgangen werden.

Beispiele für VPN Software

Für VPN gibt es viele verschiedene Anbieter, deren Software man herunterladen kann und die sehr einfach zu installieren ist. Freie Software steht im Netz als „free download“ zur Verfügung. Hat aber oft den Nachteil, dass sie mit Werbung verbunden ist oder Wartezeiten mit sich bringt. Alternativ gibt es auch Gebührenpflichtige Anbieter. Die Preise schwanken dabei enorm zwischen wenigen Euros und mehr als 50 Euro pro Monat, teilweise im Jahresabonnement erhältlich.

VPN Streaming ist grundsätzlich legal.
VPN-Streaming ist grundsätzlich legal, kann aber gegen die Nutzungsbedingungen der Plattformen verstoßen.

Gratis Software:

  • App Opera VPN (nur iOS)
  • Cloud VPN (Android)
  • Open VPN

Kostenpflichtige Software:

  • App VPN Unlimited
  • CyberGhost VPN
  • Websecuritas

VPN-Software – kurz und kompakt

Bei VPN handelt es sich um ein virtuelles Netzwerk welches durch eine Umleitung über einen VPN-Server entsteht und somit für mehr Sicherheit und Anonymität sorgt. Dadurch werden die Aktivitäten im Netz verschlüsselt und wichtige Daten wie Passwörter oder firmeninterne Informationen können nicht von Dritten gelesen werden. Die Nutzung von VPN-Software ist grundsätzlich legal, allerdings nur wenn dadurch keine illegalen Aktivitäten verschleiert werden.

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Über den Autor

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Norbert C.

Norbert gehört seit 2021 zum Team von urheberrecht.de. Als Redakteur schreibt er Ratgeber zu Themen wie Abmahnung und Gewerblichem Rechtsschutz. Norbert hat einen Abschluss in Kunstwissenschaften und arbeitete zuvor in einem Architekturbüro.

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